Keep the flow

Keep the flow

Keep the flow – im Fluss bleiben ist leichter gesagt als getan, wenns schmerzhaft wird, oder?

„Unterm Strich ist doch immer alles dabei“ – so eine weise Lehrerin und Freundin, von der ich viel lernen durfte. An Tagen wie dem heutigen, wo ich all die Erkenntnisse, Aha-Erlebnisse, gelösten Knoten und seelischen Quantensprünge, die ich im bisherigen Leben erfahren durfte, weder wirklich erinnern, noch irgendwie in mir spüren kann, kommt mir dieser Satz ins Gedächtnis.

„Alles auf null“

Du kennst das bestimmt. Manchmal ist „alles auf null“. Das Leben tut gerade weh, ist schwierig, scheint aussichtslos. Und all das Gelernte über Sinn und Zweck von Lebenslektionen, all die Erfolge und Etappensiege, alle Entwicklung hinein in mehr Reife und Gelassenheit machen sich mal eben unsichtbar, sind einfach nicht mehr abrufbar – weg. Dann fühlt sich einfach alles ungerecht an und doof und sowieso sinnlos. So geht`s mir gerade. Ich sitze inmitten bester Umstände, umgeben von aufmerksamen, zugewandten Menschen und doch – oder gerade wegen des malerischen settings? – ploppt sie hoch, die alte Wunde. BOOMMMM! Mit voller Wucht. Schmerz. Traurigkeit. Angst. Rasende Wut. Ein kreischendes inneres NEIN zu dem, was gerade vorgeht.

Glücklicherweise verfalle ich nicht sehr häufig in solche Zustände. Als langjährige Yogalehrerin höre ich dennoch hier und da das Kommentar, dass man als Yogi doch „da drüberstehen könne /müsse“. Irrtum! Glaubst du, dass irgendwer die natürlichen Tiefs im Leben dauerhaft umschiffen kann? Ich nicht. Manche tun so. Das sind mir die am wenigsten sympathischen Zeitgenossen – ehrlich gesagt.

Meditation hilft dir, im Fluss zu bleiben

Um mal beim Yoga zu bleiben: Meditation bedeutet eben nicht – wie häufig vermutet – die Abwesenheit von Gedanken. Meditation ist ein Zustand höchster entspannter Wachheit, die den kurzen Moment der Stille zwischen den Gedanken mühelos einfängt. Meditation beobachtet. Neutral und absichtslos. Die Lücke zwischen den Gedanken darf sich dehnen. Stille und Frieden breiten sich in dieser Lücke aus.

All dies fällt mir ein inmitten meiner emotionalen Misere, in der mein „Schmerzkörper“ ( mehr dazu bei Eckardt Tolle nachzulesen) Amok läuft. Und just in diesem Moment ändert sich was in mir. Ich fühle den Klumpen in der Magengrube, die zugeschnürte Kehle, die zurückgehaltenen Schreie, den verkrampften Nacken. Als mir bewusst wird, dass ich all das spüre, beginne ich, es zu beobachten. Eine Art Meditation beginnt. Zuerst noch im Widerstand, der gerade alles anders haben will. Dann immer absichtsloser, denn jetzt fällt mir auch wieder ein, dass Widerstand den Schmerz nur verstärkt. Ich gebe mich hin. Sage innerlich: „Nimm mich Schmerz! Ich lass jetzt los, so gut ich eben kann.“ Denn: unterm Strich ist immer alles dabei! Sonnenschein und Regenwetter, Hoch und Tief, Leichtigkeit und Schwere, etc. Also kann ich mich entscheiden, auch den dunklen Mist zu durchleben, weil ich mit Sicherheit weiß: es wird wieder hell. Das ist ein Naturgesetz.

Etwas in mir wird beweglicher, offener, würdevoller, als ich mir selbst erlaube, jetzt nicht alle Yoga-  und Coaching-Werkzeuge in Perfektion anzuwenden. Ich BIN einfach. Ich kann mir sogar vergeben, dass ich für den Moment nichts im Griff habe. Obwohl mein nicht Funktionieren manch einen in meiner Umgebung kolossal ankotzt. Und siehe da: am Ende hab ich wieder ein sanftes JA zu mir selbst. Darin ist selbst der Schmerz willkommen.

Praxis-Tipp – Meditation: „Offen bleiben, auch wenn es weh tut…“

  • mach dir ein längeres Musikstück an, das dich emotional berührt (am besten was langsames, ruhiges, gern nur instrumental)
  • stell dich aufrecht hin, entspanne Kiefer und Gesicht und breite die Arme aus, als wolltest du jemand willkommen heißen
  • schließe die Augen und gehe mindestens über die Länge der Musik oder länger mit ausgebreiteten Armen in eine Meditation im Stehen
  • heiße alles, was jetzt mental und emotional auftaucht, durch die Geste deiner Arme willkommen – egal ob es dir gefällt oder nicht
  • irgendwann beginnen die Arme, schwer zu werden oder sogar zu schmerzen. Bleibe in der Haltung!
  • Spüre im Körper die Bereitschaft, das Leben wirklich willkommen zu heißen ( das ist etwas anderes, als es sich nur mental vorzunehmen!)… bleibe offen auch wenn es weh tut

Weit mehr als einmal durfte ich bei mir und Anderen erfahren, dass es heilsam ist und unsere Würde stärkt, wenn wir etwas Schmerzhaftes durchleben, ohne anderen die Schuld an unserem Leiden zu geben. Unterm Strich ist immer alles dabei. Auch Leidvolles. Das geht uns allen so. Also: stay tuned, keep the flow and forget the drama.

Wenn du magst, begleite ich dich richtig gern ein Stück auf deinem Weg in einen stabilen Selbstwert, gesunde Abgrenzung und ein freies Lebensgefühl als Frau. Verabrede dich hier mit mir zu einem Kennenlern-Gespräch.

Genieße den Herbst!

Herzlich

1 Kommentar zu „Keep the flow“

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